Verteufelung der AfD hat sich gerächt @lidovky http://
Diese Dauerschmäh und das öffentliche Herabsetzen der Wählerschaft der AfD durch Medien und Politik dürfte - betrachtet man die Entwicklung in Frankreich in den letzten 10 Jahren - ein massives Motiv für das Wahlverhalten gewesen sein und in Zukunft auch bleiben.
Die wenigsten politisch Verantwortlichen haben daraus gelernt, wie man aus den Diskussionen am Wahlabend und einen Tag danach sieht - sie machen munter weiter mit der Agitation gegen die Rechten und haben keine, aber auch gar keine Antworten an die knapp acht Millionen Wähler, die ihr Kreuz bei der AFD gesetzt haben. Dabei wäre es schon vor der Wahl so einfach gewesen, diese Bürger mal zu fragen, warum sie die AfD wählen.
Diese Selbstgefälligkeit wird nicht funktionieren, im Westen nicht und im Osten Deutschlands schon lange nicht. Die Grünen mit Polizisten-Prügel-Joschka und anderen Chaoten in ihren Reihen wurden nach ihrem Einzug ins Parlament ebenso verteufelt; sie sind drin geblieben - wenn auch in bürgerlichen Schickimicki-Schleudergängen ziemlich ausgewaschen. Sie bleiben, weil ihre Forderungen und Ansichten den damaligen Zeitgeist (= Wünsche, Ängste, Sorgen) widergaben und das bashing gegen solche Volksstimmungen, für sich genommen, kein Mittel der Auseinandersetzung ist.
Ebenso ging und geht es den personalen Nachfolger der DDR-Unrechtspartei SED, zunächst offen und versteckt in der PDS mit vielen extremen und undemokratischen Anhängern in ihren sogenannten Seilschaften, dann übergeleitet in die Linke im Parlament.
Sie haben auch einen Anspruch, schon qua Namensgebung, nämlich die "linke Flanke" gegen die K-Gruppen zu schließen. Denn es gibt ja tatsächlich noch echte Stalinisten und Altkommunisten wie die MLPD (existiert eigentlich der Kommunistische Bund Westdeutschland, KBW, noch? Die waren in den Siebzigern so links, das sie schon weit rechts rauswinkten).
Auch die CSU hatte und hat den Anspruch seit FJS, dass es politisch rechts von der CSU nichts mehr geben solle. Bei den Republikanern, gegründet von Mitgliedern der CSU (!) funktionierte diese Doktrin. Aber da war Ostdeutschland noch nicht mit dem Westen zusammen und es gab außer den Russen "drüben" keine akut greifbaren Angstbilder im eigenen Land. So haben sich die Reps dann langsam, aber sicher bis zur Unsichtbarkeit miniaturisiert.
Heute ist das anders.
Das bunte Parlament wird uns lange erhalten bleiben. Ein buntes Volk braucht natürlich ein buntes Parlament, das die Volkswünsche bestmöglich abbildet.
Das lässt hoffen, dass es endlich wieder Debatten, Erregungen, Flüche und Abstimmungen im Parlament gibt. Wie damals bei FJS und Wehner. Bei denen und vielen anderen wusste der Bürger, die tun das, was sie auftragsgemäß tun müssen - streiten, verhandeln, einigen, regieren und opponieren! Nicht in undurchsichtigen Fachausschüssen, nicht in Hinterzimmern, wo es keiner mitbekommt. Nein, dort, wo wir unsere Volksvertreter sehen müssen, im Reichstag auf ihren Plätzen. Und das soll dann bitteschön in alle relevanten Kanäle übertragen werden. Wir wollen sehen, wie politische Willensbildung abgeht!
Popcorn-Kultur im Bundestag, das ist gut!